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Geschichts- und Museumsverein

Heft 12

Der Museumskurier Heft 12/Februar 2006

In eigener Sache

Liebe Vereinsmitglieder !

Der Museumskurier Nr.12 enthält wie seine Vorgänger wieder viele interessante Termine des Vereinslebens und kulturelle Höhepunkte im Jahr 2006.
Besonders ist natürlich auf den nächsten Termin am 11. März 2006 hinzuweisen, an welchem unsere Vereinsversammlung und am Abend unsere jährliche Vereinsfeier stattfindet. Diese wiedermal in der Schäferbaude.
Aber auch die anderen aufgeführten Termine sollten Ihre Beachtung finden.
Auf Grund der guten Resonanz auf unseren vorjährigen Vereinsausfluges planen wir auch dieses Jahr wieder eine Vereinsfahrt, diesmal soll es auf den Spuren Heinrich Ehrhardts nach Sömmerda in das neue Museum und eventuell noch nach Erfurt gehen. Also den 16.09.06 gut vormerken.
Aber natürlich haben wir auch in diesem Jahr noch mehr vor. Die Mitgestaltung des internationalen Museumstages und des Stadtfestes am Museum sind sicher wieder Höhepunkte der Vereinsarbeit.
Die bereits im Vorjahr erfolgte Führung von Vermietern durch unser Museum soll wiederholt werden.
Im Kurier gibt es einen schönen Artikel über das Firmenjubiläum der Firma J.G. Anschütz. Im Museum wird eine Sonderausstellung dazu zu sehen sein.
Es gibt aber noch ein zweites wichtiges Firmenjubiläum, nämlich 100 Jahre Mercedes-Büromaschinen AG. Zu diesem Anlass haben sich eine Reihe ehemaliger „Robotroner“ zusammengefunden und wollen ein Buch zur Betriebsgeschichte heraus bringen. Daran wollen wir mitarbeiten und das ist eine ganze Menge Arbeit. Die Herausgabe eines Buches kostet auch immer viel Geld, deshalb suchen wird natürlich Sponsoren. Hierbei ist jedes Vereinsmitglied aufgerufen mitzuhelfen.
Was wir sonst noch so tun könnten oder müssten, darüber sollten wir uns zur Mitgliederversammlung Unterhalten.
In Erwartung einer regen Teilnahme an unserer Vereinsversammlung verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Holger Wilhelm (Vorsitzender)

150 Jahre Waffenfabrik J. G. Anschütz

Erfreulicher Weise begehen in der heutigen Zeit ab und an Zella-Mehliser Firmen Betriebsjubiläen, welche sich auf ihre Gründung z. B. vor nunmehr 15 Jahren beziehen. Nur recht wenige hiesige Unternehmen, können allerdings noch auf eine Geschichte zurück blicken, die gar jenseits des 20. Jahrhunderts begann.
Geschuldet ist dies vor allen Dingen solch einschneidenden gesellschaftlichen Brüchen wie dem II. Weltkrieg, dem Kriegsende und der Nachkriegszeit, in der die damals verfügten Enteignungen und Demontagen das Ende zahlreicher Unternehmen bedeutenden.
Schon zuvor, noch während der amerikanischen Besatzung, wurden die bedeutendsten Zella-Mehliser Fabrikanten mit ihren Familien gezielt im Sinne eines „Know-how-Transfer“ nach Baden-Württemberg evakuiert.
Andere flüchteten aus der sowjetischen Besatzungszone westwärts und weitere nach eigenen Erfahrungen mit dem neu installierten zentralistischen Wirtschafts-system noch vor 1961.
Viele Firmeninhaber, und in deren Sog auch Angestellte und Arbeiter, gingen weg von hier. Andere Selbständige hielten es für notwendig, hier zu bleiben und gerieten so in das Experimentierfeld des Für und Wider in Bezug auf den privaten Besitz an Produktionsmitteln.
Die Jagd- und Sportwaffenfabrik J. G. Anschütz ging bekanntlich den ersteren Weg und kann somit in diesem Jahr auf das 150. Jahr ihres Bestehens zurück blicken. Aber selbst in der heutigen Zeit im vereinten Deutschland ist ein solches Jubiläum nur äußerst selten anzutreffen. Zumal, wenn sich dieses gleichzeitig mit 150 Jahren Familiengeschichte paart.
Im Jahre 1856 ging in Mehlis der Büchsenmachermeister Julius Gottfried Anschütz den Schritt in die Selbständigkeit. Seine anfängliche Büchsenmacherwerkstatt firmiert bald als Terzerolfabrik und wird 1896 als „Germania-Waffenwerk“ eingetragen. Im gleichen Jahr erfährt das Unternehmen in der damaligen Bahnhofstraße eine wesentliche bauliche Erweiterung. Aus der anfänglichen Terzerolfabrik entwickelte es sich neben solchen Waffenfabriken wie z. B. Carl Walther, Friedrich Langenhan, Hermann Weihrauch, Oskar Will und Bernhard Paatz zu einer der renommiertesten Firmen dieser Branche, die Zella und Mehlis über Jahrhunderte geprägt hat.
Die Familie Anschütz – wegen der Tätigkeit von Vorfahren bei der Postbeförderung mit dem „aufgehängten“ Namen „Poster“ versehen – war eine angesehene in Mehlis, die die Firmenleitung über Generationen in ihren Reihen weiter reichen konnte. In dem Unternehmen wurden sowohl Waffen eigener Entwicklung hergestellt, wie auch mit Produkten anderer Firmen gehandelt.
4So entwickelte es sich Zusehends und etablierte sich Dank eines bedeutenden Exportes sogar weit über Deutschland hinaus. Mit dem II. Weltkrieg ging die ausschließliche Umstellung auf die Rüstungsfertigung einher, wobei auch zahlreiche Fremd- und Zwangsarbeiter eingesetzt waren.
Bald nach dem Kriegsende, nach Enteignung und Demontage in Zella-Mehlis, siedelte sich das Unternehmen, übrigens gemeinsam mit der Firma Carl Walther und der Suhler Firma Krieghoff im baden-württembergischen Ulm an.
Im Laufe der Zeit verließen zahlreiche Zella-Mehliser ihre Heimat und fanden nun beim „J. G.“ wieder Anstellung.
Anfangs der 1950er Jahre wurde in der BRD die Herstellung von Luftdruckwaffen wieder möglich. Die Firma stieg in diese Branche ein und machte es zu einem Hauptbetätigungsfeld. Durch erste sportliche Erfolge wurde die Fachwelt schon 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom aufmerksam, als die Goldmedaille mit einer Anschütz-Waffe erzielt wurde. Zahlreiche weitere Erfolge schlossen sich an. Mitte der 1970er Jahre begann das Unternehmen zusätzlich auch mit der Konstruktion speziell für den Biathlonsport geeigneter Kleinkaliberwaffen. Deren Siegeszug begann mit dem BRD-Biathleten Peter Angerer, der 1984 in Sarajevo zweifacher Olympiasieger wurde.
Heute schießen ca. 90 % aller international auftretenden Sportler in dieser äußerst publikums- und auch werbewirksamen Sportart mit Anschütz-Waffen, deren Herzstück der vom Büchsenmacher Peter Fortner entwickelte Geradezug-Repetierverschluss ist.
Doch zurück nach Zella-Mehlis. Hier wurden die ehemaligen Firmengebäude des Anschütz-Unternehmens schon bald nach der 1946 erfolgten Demontage und Sequestration dem IFA Pedalwerk Suhl angegliedert. Nur wenig später benannte man diesen Betrieb in VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Simson Suhl um und schließlich wurde er zum VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk „Ernst Thälmann“ Suhl (Fajas). Die Produktion bestand in diesem Zeitraum hauptsächlich in der Herstellung von Fahrzeugteilen.
Nach der politischen Wende und der Wiedervereinigung wurden die Produktionsgebäude im Jahre 1996 zur Erweiterung eines Industriegebietes Reißmannstraße/Meininger Straße vollständig abgebrochen. Heute erinnert nur noch die im Jahre 1911 in der Bahnhofstraße erbaute und in einer parkähnlichen Anlage stehende Anschütz ́sche Fabrikantenvilla an den früheren Standort dieses bedeutenden Zella-Mehliser Industrieunternehmens.
Die innerfamiliären Verbindungen der „JG ́s“ in Ulm und Zella-Mehlis jedoch erloschen nie. Gute Kontakte gibt es heute auch wieder zwischen dem Geschäftsführer des Unternehmens, Herr Dieter Anschütz und Vereinen sowie Institutionen seiner Geburtsstadt.
5Aus Anlass des 150. Firmenjubiläums der Jagd- und Sportwaffenfabrik J. G. Anschütz wird von April bis Anfang Oktober im Museum Zella-Mehlis in der Beschußanstalt eine Sonderausstellung zu sehen sein, die auch durch zahlreiche Leihgaben der Firma unterstützt wird. So werden neben Dokumenten zur Geschichte des Unternehmens, auch solche zum Familiennamen Anschütz gezeigt. Und natürlich findet man hier auch historische Waffen und solche aus dem aktuellen Fertigungsprogramm des Ulmer Unternehmens.
Lutz von Nordheim (Museumsleiter)

Heinrich Jung – Lehrer – Historiker – Verleger

Es war einmal im Jahre 1990, da entstand ohne Telefonanschluss und bar jeglicher Fördermittel, lediglich mit einer Schreibmaschine ausgestattet, in der Forstgasse 1 in Zella-Mehlis der Heinrich-Jung-Verlag.
Inspiriert von einem Fernsehfilm aus alten Zeiten „Ohne Kampf kein Sieg!“ formulierte der Verleger seine Lebensmaxime sinn-gemäß: „Wer nicht kämpft, der hat verloren!“.

Seine Kindheit und Jugend verbrachte Heinrich Jung im heutigen Freistaat Sachsen. Bereits in jungen Jahren wurde sein Interesse an geschichtlichen Problemen durch das bewegte Schicksal seiner aus Breslau stammenden Eltern geweckt.

Seit 1972 ist Heinrich Jung als engagierter Lehrer im heutigen Kreis Schmalkalden-Meiningen tätig.
Auf seine Initiative hin wurde am 15. März 1980 die Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte Zella-Mehlis gegründet. Heinrich Jung gehörte am 25. Mai 1992 zu den Gründungsmitgliedern des Geschichts- und Museumsvereins Zella-Mehlis. Die Sorge um den Erhalt des Heimatmuseums der Stadt Zella-Mehlis hatte damals 25 Bürger zusammengeführt, die durch die Gründung des Geschichts- und Museumsvereins den Erhalt ihres Museums erreichen wollten.

Besonderes Augenmerk

Während der Wende 1989/90 gab der Runde Tisch in Zella-Mehlis grünes Licht für die Gründung eines Heimat-Verlages, der offiziell am 1. April 1990 als Heinrich-Jung-Verlag aus der Taufe gehoben und 1993 als Heinrich-Jung-Verlagsgesellschaft mbH vom Amtsgericht Meiningen registriert wurde.


Das Logo des Verlages mit einem Bild des Straßenbaudenkmals am so genannten „Rondell“ zwischen Zella-Mehlis und Oberhof auf der Höhe des Thüringer Waldes

Einziger hauptamtlicher Arbeitnehmer war und ist seit 1993 die Vertriebsleiterin Ursula Jung. Ehemann Heinrich und Sohn Ernesto stehen ihr zur Seite.

Der 1990 auf Initiative einiger Heimatfreunde gegründete Heinrich-Jung-Verlag war von Beginn an thematisch eng mit Thüringen verbunden. Während im Gründungsjahr der Verlag nur die Neuauflage der Broschüre „Sagen der Heimat“ am 1. Oktober 1990 realisieren konnte, folgten Anfang der 90er Jahre eine Reihe heimatgeschichtlicher Publikationen – speziell Heimatbücher und Sagenhefte. Die breite Palette von Titeln reicht von der Periodika „Das neue Heimatbuch“ über „Georg II. von Sachsen-Meiningen. Ein Leben zwischen ererbter Macht und künstlerischer Freiheit“ bis hin zum „Springerkönig Jens“. Zahlreiche Sagenbücher erzählen von den Träumen der Köhler und Glasbläser, der Bergleute, Holzfäller und Tagelöhner, von Waldbauern und Fuhrleuten, die entlang und beiderseits des Rennsteigs und bis zur Rhön wohnten. Allein die fünf vergriffenen Auflagen der Publikation „Sagen der Heimat“ von Eugen König bezeugten das Interesse der Leser.

Bisher erschienen sechs Publikationen unter dem Titel „Das neue Heimatbuch“. In ihr sind historische Forschung, zeitgenössische Information und Dokumentation vereint. Im letzten Heimatbuch fand der Leser u. a. nachfolgende Beiträge: „Wunder- und Geheimwaffen im Dritten Reich und ihre Bezug zu Thüringen“, „Reformation prägte die Region um Schmalkalden“ (Schmalkaldischer Bund und Schmalkaldischer Krieg), „Die Veste Heldburg – Märchenromantik eines Bergschlosses“, „Die Anfänge des Laienchorwesens in Thüringen“ (Daniel Elster als Protagonist der Pestalozzi – Nägelischen Idee der musikalischen Volksbildung), „Peter Haseney – Ein Thüringer in Bayern“ und „Der Bergbau und die Eisenerzverarbeitung in Zella-Mehlis“. Diese Beiträge brauchen den Vergleich mit universitären Publikationen nicht zu scheuen.

Neben familiengeschichtlichen Veröffentlichungen, z. B. der Selbstbiographie des Johann Peter Haseney, dem graphischen Urvater der berühmten bayrischen „Schwarzen Einser“ und der ersten Banknote der Bayrischen Hypotheken- und Wechselbank (Reprint 1992) sowie weitere Biographien, erwähnt werden 7muss dabei natürlich „Georg II. von Sachsen-Meiningen. Ein Leben zwischen ererbter Macht und künstlerischer Freiheit“, dokumentieren die Verbindung zwischen Heimatgeschichte und europäischer Kulturgeschichte.

Natürlich darf der erste aktuelle Bildband „Zella-Mehlis“ nicht vergessen werden. Für einen Lehrer ist es schön, wenn er nach Jahren seine Schülerinnen und Schüler wieder trifft und sieht was aus ihnen geworden ist. So erinnert sich Lehrer Jung u. a. gern an die Schülerin Ute König von der Hugo-Jacobi-Schule, die er zunächst als Bibliothekarin in der Kreis- und Stadtbibliothek „Bertolt Brecht“ in Zella-Mehlis wieder traf und später als Existenzgründerin, nämlich als erfolgreiche Geschäftsführerin der Bücherstube Zella-Mehlis. Durch Zufall ergab sich in einem Gespräch zwischen Ute und Bernd Seifert sowie Ursula und Heinrich Jung, dass unabhängig voneinander beide Familien die Idee hatten, einen Bildband über das Zella-Mehlis der Gegenwart herauszugeben. Der Fünfte in der Runde war dann der Wanderleiter Günter Ludwig. Das Buch erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit.

Geheimobjekte in Thüringen, Brandenburg und Schlesien

Angeregt durch die vergebliche Suche nach dem Bernsteinzimmer und eine Reihe von „Weißen Flecken“ betreffs von Vorgängen im Raum Jonastal / TÜP Ohrdruf entstand eine 64seitige Broschüre „Hitlers Geheimobjekte im Thüringer Wald“ von Ulrich Brunzel. Immer neue Erkenntnisse ließen inzwischen ein 264seitiges Buch unter dem Titel „Hitlers Geheimobjekte in Thüringen“ entstehen. Die 13. Auflage erschien im Jahre 2005. Unter dem Titel „Hitler’s Treasures and Wonder Weapons“ erschien das Buch als erste englischsprachige Publikation des Verlages. Gegenwärtig erfolgt in Brasilien die Übersetzung ins Portugiesische.

Zum Verlagsprogramm gehörten weitere Buchtitel zur Militärgeschichte und zur Thematik Geheimobjekte während des Dritten Reiches, die gemeinsam unter der Federführung des Amun-Verlages Schleusingen herausgegeben wurden, nämlich: „1945 - Thüringens Manhattan Project“ von Harald Fäth, „Geheime Kommandosache – S III Jonastal und die Siegeswaffenproduktion“ von Harald Fäth und drei Bände über „Hitlers Siegeswaffen“ von Friedrich Georg.

Mit der Produktion des ersten einsatzfähigen Düsenjägers der Welt beschäftigten sich Dr. Klaus W. Müller und Dr. Willy Schilling, die Autoren des Buches „Deckname LACHS – Die Geschichte der unterirdischen Fertigung der Me 262 im Walpersberg bei Kahla 1944/45“. Anhand teilweise neu erschlossener Quellen aus zentralen und regionalen Archiven sowie von Aufzeichnungen von Zeitzeugen erhält der Leser einen übersichtlichen Einblick in die Entscheidungen zur Untertageverlagerung von Teilen der Rüstungs8produktion und der Bildung eines neuen Produktionszweiges der Luftrüstung im Rahmen der Wilhelm-Gustloff-Stiftung. Im Angebot des Verlages während der Leipziger Buchmesse 2006 befinden sich nach längerer Zeit wieder die Bücher „Rätsel Jonastal“ von Gerhardt Remdt und Günter Wermusch sowie „Hammerschläge“ von Heinrich Ehrhardt.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Leipzig liest“ stellte der Autor Thomas Mehner aus Zella-Mehlis einst sein Buch „Geheimnisse in Thüringens Untergrund. Die ungehobenen Altlasten des Dritten Reiches“ vor. Die erste Auflage des Buches war damals bereits nach zwei Monaten auf dem Buchmarkt vergriffen. Gegenwärtig wird erfolgreich die dritte Auflage vertrieben. Buchlesungen fanden u. a. bereits in Coburg, Crawinkel, Chemnitz, Darmstadt, Dresden, Gotha, Leipzig, Erfurt, Wölfis, Stadtilm und Zella-Mehlis statt.

Vor drei Jahren stellte Dr. G. Nagel aus Potsdam sein Werk „Atomversuche in Deutschland“ im Congress Center Leipzig vor. Mit dem Buch „Atomversuche in Deutschland. Geheime Uranarbeiten in Oranienburg, Gottow und Stadtilm“ konnte der Verlag deutschlandweit viele neue Leser gewinnen. Eine Vielzahl von Buchlesungen mit Dr. Nagel zwischen Leipzig und Brandenburg trugen dazu bei, manche „Weiße Flecken“ in der Geschichte des Zweiten Weltkrieges aufzudecken. Zur Leipziger Buchmesse wurde dieses Buch mit Erfolg im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Leipzig liest“ vorgestellt. Gegenwärtig wird die zweite. Auflage des Buches vertrieben.

Mit dem Buch „Deckname KORALLE. Chronik der zentralen Marine-Funkleitstelle für U-Boot-Operationen im Zweiten Weltkrieg“ begab sich der Heinrich-Jung-Verlag erfolgreich auf ein literarisches „Neuland“. Das Buch aus der Feder von Dr. Ing. Hans Joachim Richter (Lobetal) und Wolf-Dieter Holz (Seifhennersdorf) schlug bei Insidern wie eine Bombe ein, wobei die Mund-zu-Mund-Propaganda das Ihrige tat. Innerhalb eines Vierteljahres war die erste Auflage vergriffen. Mit so einer Resonanz hatte weder der Verlag noch die Autoren in ihren kühnsten Träumen gerechnet. Die dritte Auflage des Titels erschien 2005.

Mitte 2003 erschien der 70. Buchtitel des Verlages, das „Objekt ‚SEEWERK’. Vom Geheimobjekt des Dritten Reiches zum Einsatzgefechtsstand des Warschauer Vertrages“. Im Jahre 1992 wurde mit der Übergabe der Liegenschaft „Garnison Falkenhagen – Militärsiedlung Nr. 1“ an das Bundesvermögensamt Frankfurt (Oder) das Unterweisungs-Journal des Objektes geschlossen. Nun war es möglich geworden, sich mit der bis dahin geheimnisumwitterten Geschichte des von 1939 bis 1945 aufgebauten Geheimobjektes des Dritten Reiches und seiner von den Sowjets dominierten Nachkriegsnutzung zu befassen. Der Autor Dr. Hofmann hat sich über zehn Jahre mit der Geschichte dieses Objektes befasst und versucht, durch gezielte und sporadisch geführte Recherchen in Dokumenten, zuordenbaren Publikationen sowie vor Ort im Objekt und unter Einbeziehung glaubhafter Zeitzeugen, den Schleier der Geheimnisse im bisher gegebenen Rahmen zu lüften.

Das Buch zeichnete im groben Rahmen die Geschichte des ab Mitte 1939 zunächst als heereseigener Industriebetrieb zu Herstellung des Brandstoffes Chlortrifluorid (Tarnname „N-Stoff“) aufgebauten Chemiewerkes, mit dem Mitte 1943 begonnen aber nicht mehr fertig gestellten Erweiterungsvorhaben „Großanlage Sarin II“ und der Nachkriegsnutzung des Kernobjektes durch die Sowjetarmee letztendlich als vorgeschobene geheime Führungsstelle im Rahmen des Warschauer Vertrages nach. Das rege Interesse führte dazu, dass
dieses Buch nur noch im Antiquariat erhältlich ist.

Heimatgeschichte bietet weiterhin reichlich Stoff für Bücher

Natürlich widmet sich der Verlag weiterhin der Geschichte von Zella-Mehlis und der näheren Umgebung. Sicher können sich die Besitzer der Bücher „Heimatgeschichtliches aus Zella-Mehlis“ und „Als die Amis kamen ...“ glücklich fühlen, denn diese Titel von Dr. Helmut Büchel (Zella-Mehlis) und Lothar Günther (Suhl) sind bereits nach kurzer Zeit eine Rarität. Während der eine Autor das Alltagsgeschehen in Zella-Mehlis beschreibt, schildert der andere Autor die Ereignisse zwischen Werra und Rennsteig vom 1. bis 8. April 1945, ein einzigartiges Zeitdokument. Gegenwärtig befindet sich wieder als historisches Zeitdokument die Selbstbiografie von Heinrich Ehrhardt unter dem Titel „Hammerschläge“ im Buchhandel. Das Buch zeigt das Leben und Denken eines Unternehmers im Zweiten Deutschen Kaiserreich. Unter dem Titel „Von der Mercedes Bureau-Maschinengesellschaft m.b.H. zur robotron Elektronik GmbH“ wird ein Buch über die Geschichte dieser geschichtsträchtigen Firma vorbereitet. Ein 100jähriges Jubiläum steht nämlich in diesem Jahr vor der Tür. Herr Günter Rudolph, in Zella-Mehlis sicher kein Unbekannter, erwägt sein erstes Buch noch in diesem Jahr vorzustellen. Die Freunde des Heinrich-Jung-Verlages können also auf die kommenden Publikationen gespannt sein!

Geschäftsführer Heinrich Jung und Vertriebsleiterin Ursula Jung können im April 2006 auf sechzehn recht bewegte Jahre zurückblicken. Dank der Unterstützung der Familie, lieben Freunden und vielen Heimatfreunden bestanden der Verlag alle Prüfungen der Zeit, und die waren wahrlich nicht immer von Erfolg gekrönt. Trotz alledem kann der Verlag bereits auf beachtliche 77 Buchtitel verweisen.
(Redaktioneller Beitrag)

10Jubiläen - Glückwünsche

Der Vorstand des Geschichts- und Museumsvereins gratuliert nachträglich:
Herrn Frank Albrecht am 14. August 2005 zum 50. Geburtstag
Herrn Otto Horn am 1. September 2005 zum 65. Geburtstag
Herrn Walter Mai am 14. September 2005 zum 84. Geburtstag
Herrn Horst Wilhelm am 3. Oktober 2005 zum 73. Geburtstag
Frau Marita von Nordheim am 10. November 2005 zum 65. Geburtstag
Herrn Werner Reuß am 17. Februar 2006 zum 70. Geburtstag

Terminvorschau 2006

März
Museum in der Beschußanstalt
Eröffnung der Dauerausstellung zur Sportgeschichte der Stadt Zella-Mehlis

25. März – 14:00 Uhr
Gesenkschmiede Lubenbach
Eröffnung der Sonderausstellung „Mühlen und wassergetriebene Gewerke
des Metallhandwerks in Mehlis“

02. April
Museum in der Beschußanstalt
Eröffnung einer Sonderausstellung (Arb.-Titel) „JGA - 150 Jahre Sport- u. Jagdwaffenfabrik Julius Gottfried Anschütz (1856 - 2006)“

30. April – 18:00 Uhr
Walpurgisnacht – Die Nacht der Hexen und Geister mit viel Musik und Überraschungen rund ums Bürgerhaus.

21. Mai
Museum in der Beschußanstalt und Gesenkschmiede Lubenbach
Internationaler Museumstag unter dem Motto: „Museen und junge Besucher”

10. Juni – 13:00 Uhr
Gesenkschmiede Lubenbach Kneipp-Gesundheitstag

19. August – 14:00 Uhr
Gesenkschmiede Lubenbachtraditionelles Schmiedefest des Fördervereins „Technisches Museum Gesenkschmiede“ mit Programm

8-10.September
17. Stadtfest „Ruppertusmarkt“ in Zella-Mehlis

10. September
Museum in der Beschußanstalt und Gesenkschmiede Lubenbach
Tag des offenen Denkmals

16. September
Busfahrt des Geschichts- und Museumsvereins nach Sömmerda auf den Spuren Heinrich Ehrhardts

28. Oktober
Museum in der Beschußanstalt
Eröffnung Sonderausstellung (Arb.-Titel) „Der Korkenzieher und die Geschichte seiner Herstellung in unserer Region“ anlässlich des 10jährigen Bestehens des „Vereines Korkenzieherfreunde“

26. Dezember – 14:00 Uhr
Gesenkschmiede Lubenbach
Weihnachtliche Führung mit einigen Überraschungen

Download als PDF-Datei:
kurier12.pdf (83 KB)

 

100 Jahre Zella-Mehlis
 

Aktuell

Osterbasteln

Heimatmuseum Benshausen offen

Ausstellungen

Sonderausstellung

Plakat

Sonderausstellung Industriegeschichte

Imagefilm Zella-Mehlis

Unsere Besucher sind jedes Mal aufs Neue erstaunt, was man in unserem Städtchen alles erleben kann: spannende Entdeckungen im Technikmuseum Gesenkschmiede und im Stadtmuseum in der „Beschußanstalt“, beeindruckende Kunstwerke im Bürgerhaus, exotische Begegnungen im Meeresaquarium, naturwissenschaftliche Phänomene in der Explorata‐Mitmachwelt, Badespaß in den Erlebnisfreibädern und vieles mehr! Ganz gleich, ob Sie an Technik interessiert sind, Kunst und Kultur bevorzugen, oder sich als Familie mit ihren Kindern wohlfühlen möchten – Zella‐Mehlis hat für viele Geschmäcker das passende Angebot!

 

Öffnungszeiten

Stadtmuseum in der Beschußanstalt und
Technikmuseum Gesenkschmiede

Montag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Dienstag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Mittwoch: geschlossen
Donnerstag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Freitag: 10.00 Uhr – 17.00 Uhr
Samstag: 10.00 Uhr – 16.00 Uhr
Sonntag: 10.00 Uhr – 16.00 Uhr
Feiertags: 10.00 Uhr – 16.00 Uhr

An vier Tagen bleiben die Museen geschlossen:
Neujahr, Christi Himmelfahrt, Heiligabend und Silvester.

Heimatmuseum Benshausen

Das Heimatmuseum Benshausen hat 2024 voraussichtlich an folgenden Tagen von 14.00 – 17.00 Uhr geöffnet (Änderungen vorbehalten!):

14. Januar, 18. Februar, 10. März, 14. April, 19. Mai, 9. Juni, 14. Juli, 11. August, 8. September, 13. Oktober, 10. November, 8. Dezember

Besuche zu anderen Zeiten nur nach vorheriger Vereinbarung.
Eberhard und Erika Mann / Telefon: (03 68 43) 6 07 62

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Zella-Mehlis –
Historisch gewachsene Wirtschaftskraft

Zella-Mehlis kann auf eine bewegte und erfolgreiche Wirtschaftsgeschichte zurückblicken. Hier wurde der Lauf von internationalen Automarken beeinflusst, Weltkonzerne gegründet und dafür gesorgt, dass James Bond die Welt retten kann. Und auch heute finden sich hier Wirtschaftszweige, die man auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Die Langversion dieses Filmes, welcher in Zusammenarbeit mit mamoni media » entstanden ist, können Sie im Technischen Museum Gesenkschmiede » sehen.

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