Kinder- und Jugendsportschule

Historisches

Die Kinder- und Jugendsportschulen (KJS) der DDR dienten als Spezialschulen für sportlich talentierte Kinder und Jugendliche. Aus ihnen ging ein Großteil der Teilnehmer an den Olympischen Spielen und an internationalen Meisterschaften, wie Weltmeisterschaften und Europameisterschaften hervor.
Am 1. September 1955 wurde die Schule Zella-Mehlis in der Goethesstraße eröffnet.
Sie war zuerst eine Erweiterte Oberschule, in der nur die Klassenstufen 5–11 lernten.
Die Schüler und Lehrer halfen beim Bau der Turnhalle. Sie wurde zwischen der Goetheschule und der Bergstraße errichtet und war die einzige Turnhalle mit Basketballanlage im Umkreis. Sie verfügte über ein Arztzimmer, außerdem über Umkleide-, Massage- und Geräteräume, Duschanlagen und einen Aufenthaltsraum.
1955 hatte die Schule auch ein Internatsgebäude. Zu dieser Zeit besuchten 197 Schüler die KJS.
Die KJS Zella-Mehlis war die einzige Schule für Ringer in der DDR.
Ab 1958/59 stand die polytechnische Erziehung im Mittelpunkt. Der Unterricht fand in verschiedenen Betrieben der Stadt Zella-Mehlis statt. Der Patenbetrieb der KJS war Simson II. Der Unterricht basierte auf der Grundlage fortgeschrittener Wissenschaft und Produktionspraxis. Die produktive Arbeit wurde dabei stark mit einbezogen.
Während der Schulzeit musste jeder Schüler an einer gesellschaftlich-nützlichen Arbeit teilnehmen.
Ende 1960 unterrichteten 22 Lehrer ca. 200 Schüler. Die Schüler hatten 12 Stunden Sport in der Woche und je nach Alter und Qualifikation zusätzlich 3-6 Stunden Training außerhalb des Unterrichts.
Die Aufgabe der Schule war Menschen heranzubilden, deren körperliche und geistige Fähigkeiten allseitig entwickelt sind und die hohe Achtung vor Arbeitenden haben, wie es im Gesetz über
sozialistische Entwicklung des Schulwesens in der DDR stand.
Dazu stellte der Staat jährlich 20.000 Mark Fördergelder für Stipendien bereit.
Das hohe Niveau der Ausbildung und Erziehung wird oft deutlich. 1960 bestanden von 29 Abiturienten 2 die Prüfung mit „sehr gut“, 17 mit „gut“ und 10 mit „befriedigend“. 1989 wurde die KJS geschlossen.

Schulleiter

Die erfolgreichsten Sportler

Schießen (verschiedene Disziplinen)

Ringen (verschiedene Gewichtsklassen)

Wintersport (verschiedene Disziplinen)

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KJS Die Waffenfabrik Carl Walther, um 1940.
Die Waffenfabrik Carl Walther nach der Sprengung 1945.
Das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Waffenfabrik.
Der Deutsche Meister Albrecht bei einer Meisterschaft am 11.4.1959.
Monika Debertshäuser in Falun 1974.
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Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/J. Eschrich, S. Bauersachs
Quellen: Chronik der KJS, Stadtmuseum Zella-Mehlis, Informationen von Herrn von Nordheim, Bundesarchiv