Der Malmersche Nöelschmied
Mundartliche Umbildung des Studentenliedes „Ein Grobschmied saß in guter Ruh" aus Albrechts bei Suhl. Manche einfachen Leute brachten große Opfer, um ihre Söhne studieren zulassen, damit sie „etwas Besseres" werden sollten. Der Zorn unseres Nagelschmiedes aus Albrechts über den ungeratenen Sohn, der das Ziel nicht erreicht und am Ende doch wie der Vater Nagelschmied werden muß, ist nur zu verständlich. Vielleicht ist das Lied auch aus dem Spott und der Schadenfreude der Leute entstanden, die argwöhnisch verfolgten, wie einer von ihnen „ höher hinaus" wollte.
Dr Malmersche Nöelschmied soaß in guter Ruh, ritsche, ratsche, rom,
hä rächt sä Pfeifle Tabak dezu, ritsche, ratsche, rom.
Doe koem ä Brief von dr Malmersche Post,
bu jeder Brief zwä Sölbergrösche kost.
Does is gewießt ä Brief von unsern Fritz,
doas Kröet, doas is dan Teufel nis nötz.
Menn Oawedmoahlsfrack, dan göeb ich dröm,
ban unser Fritz of der Kaanzl stinn.
Doe döechte au die Leut, onser Fritz, dar wär arm,
do koeme häm als reisender Schandoarm.
Kömmt ha nu ower hai, do kriech ich'n ower har,
doe muß doas Kröet noch ä Nöelschmied war.