Johann Daniel Elster
Am 16. September 1796 wurde Johann Daniel Elster, als Sohn des Hammerschmiedes Johann Christoph Elster, in Benshausen geboren.
Früh wurde sein musikalisches Talent erkannt und durch einen Suhler Privatlehrer gefördert.
Ab 1808 besuchte er das Gymnasium in Freiberg (Sachsen). Infolge der Wirren der Befreiungskriege kehrte er in die Heimat zurück.
Seine Schulzeit beendete er 1814 mit dem Abitur am Gymnasium in Schleusingen.
Von 1814 bis 1820 studierte er Theologie und Medizin in Leipzig, Jena und Würzburg.
1817 gehörte er in Leipzig zu den Gründern der 2. deutschen Burschenschaft und nahm als deren Deputierter am Wartburgfest teil.
Gemeinsam mit einem Freund fasste er 1819 den Entschluss, nach Südamerika auszuwandern und sich dem Befreiungskampf Simón Bolivars anzuschließen. Er wurde schließlich in Paris aufgegriffen und in die Fremdenlegion gepresst.
Als Stabsarzt im „Philhellenenbataillon“ nahm er 1821 an der Schlacht bei Peta in Griechenland teil. Als sein Bataillon in einen Hinterhalt geriet und völlig aufgerieben wurde, gelang ihm zusam-men mit 17 seiner Kameraden die Flucht.
Als Musiklehrer im schweizerischen Kanton Aargau gründete er 1825 den Männerchor Baden.
Wegen der Hochzeit mit Rosine Margarete Bohlig (Röschen) kehrte er 1828 nach Benshausen zurück. Hier kümmerte er sich maßgeblich um die Entwicklung des Männerchorwesens in Südthüringen und organisierte Massenchorkonzerte. Aktiv war auch seine Mitarbeit im „Benshäuser Kreis“ mit Ludwig Bechstein, Ludwig Storch, dem Verleger Glaser, Bernhard Holzapfel, dem Historiker Förster und Andreas Zöllner.
Am 2. Juni 1834 starb seine Ehefrau unerwartet.
Im Dezember 1835 fand die Uraufführung seiner Oper „Richard und Blondel“ am Meininger Hoftheater statt
In der Zeit von 1835 bis 1840 betätigte er sich als Kapellmeister an verschiedenen Theatern in Deutschland und der Schweiz.
Im Sommer 1840 heiratete er seine ehemalige Schülerin Franziska Lang.
Er betätigte sich 1843 erfolgreich als Musik- und Gesangslehrer, Organist und Chorleiter im Kanton Aargau.
Ab 1845 bekam er eine Anstellung als Musikprofessor am Lehrerseminar Lenzburg/Wettingen.
Von 1847 bis 1851 war er Leiter des Freiämter Sängerbundes und wirkte maßgeblich an den Aargauer und Eidgenössischen Sängerfesten mit. (Er dirigierte bis zu 1000 Sänger!)
Am 19. Dezember 1857 starb er in Wettingen und wurde an der reformierten Kirche in Baden (Kanton Aargau) begraben.
Ausführliche Informationen finden Sie in der Online-Ausstellung: Daniel Elster – Musikprofessor aus Benshausen »