Schulen in Zella-Mehlis
Ein Projekt des Heinrich-Ehrhardt-Gymnasiums in Kooperation mit dem Stadtarchiv, dem Stadtmuseum und dem Geschichts- und Museumsverein.
Zur Einführung
Zu Beginn des Schuljahres 2008/09 trat der Archivverein Zella-Mehlis e.V. an die Lehrerin Marion Engelmann vom Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium mit dem Wunsch heran, eine Übersicht zu Schulen in Zella-Mehlis zu erstellen.
Soweit es die Zeit neben dem Unterricht erlaubte, gingen nun die Schüler an die Arbeit. Dazu wurde im Archiv „gewühlt“, einschlägige Literatur durchgesehen, Informationen im Stadtmuseum gesammelt, Zella-Mehliser Bürger befragt usw.
Die recherchierten Schulstandorte wurden im Stadtgebiet lokalisiert und von den Schülern mit reichlich Laufarbeit aufgesucht und zum Tag der offenen Tür im Februar 2009 die Ergebnisse präsentiert.
Seit 2008 besteht seitens des Archivvereins und des Geschichts- und Museumsvereins die Absicht, eine Ausstellung im Rathaus aus Anlass des 90. Jahrestages des Zusammenschlusses von Zella St.Blasii und Mehlis am 1. April 2009 zu präsentieren. Da bot es sich an, die von den Schülern zusammengestellten Materialien mit Unterstützung des Geschichts- und Museumsvereins öffentlich zu präsentieren. Im Ergebnis entstanden die Informationstafeln zu Schulen in Zella-Mehlis. Das Datenmaterial wurde im Wesentlichen so übernommen, wie es von den Schülern recherchiert wurde, hier und da behutsam ergänzt und überarbeitet. Die Informationen sind in ihrer Qualität und Vollständigkeit natürlich nicht frei von Lücken. Das wissen wir, und wir wissen auch, dass in der historischen Forschung kaum Vollständigkeit zu erreichen ist, dennoch möchten wir mit der Präsentation jungen Menschen Mut machen, sich mit der Geschichte ihrer Heimat auseinander zu setzen.
Was war eine allgemein bildende Polytechnische Oberschule?
Die Polytechnische Oberschule (zehnklassige allgemeinbildende polytechnische Oberschule, Abkürzung: POS) war die allgemeine Schulform im Schulsystem der DDR und umfasste zehn Klassen.
Nach der Einschulung waren die Schüler in der Unterstufe. Neben Deutsch und Mathematik wurde in den Fächern Schulgarten, Werken, Heimatkunde, Zeichnen, Musik und Sport unterrichtet.
Als fakultatives Unterrichtsfach wurde an manchen Schulen in der dritten und vierten Klasse Nadelarbeit angeboten.
Kinder der Unterstufe besuchten den Hort, den es an jeder Schule gab und der die Hauptform der Nachmittagsbetreuung für Schulkinder in der DDR war.
Der Lehrplan umfasste ab der 5. Klasse nun Deutsch, Mathematik, Biologie, Geografie, Geschichte, Kunsterziehung, Werkunterricht, Musik und Sport. Für alle Schüler verbindlich war Russisch als erste Fremdsprache.
Ab der 6. Klasse kam das Fach Physik dazu. Ab der 7. Klasse wurden auch Chemie und Staatsbürgerkunde unterrichtet, zusätzlich konnte eine weitere Fremdsprache gewählt werden. Die meisten Schulen boten Englisch an, einige Schulen auch Französisch oder sehr selten auch Spanisch.
Ab der 7. Klasse wurde der Werkunterricht ersetzt durch Produktive Arbeit (PA), Einführung in die sozialistische Produktion (ESP, in Bereiche wie Konstruktion, Mechanik, Elektronik und Mikroelektronik) und Technisches Zeichnen (TZ) in der 7. und 8. Klasse) und seit den späten 1980er Jahren Informatikunterricht, bei dem Grundkenntnisse in der BASIC-Programmierung vermittelt wurden. Die Gestaltung des PA-Unterrichtes variierte je nach den örtlichen Gegebenheiten stark.
Er fand in landwirtschaftlichen oder Industriebetrieben im Umfeld der Schule statt und konnte eine Fortführung des Werkunterrichts in einer Lehrwerkstatt oder - in der Regel ab der 9. Klasse - auch ein Einsatz in der realen Produktion sein.
Ab 9. Klasse wurde seit 1978 das obligatorische, aber nicht benotete Fach Wehrunterricht und Zivilverteidigung - meist als Blockunterricht - gelehrt.
In der 10. Klasse gab es außerdem das Unterrichtsfach Astronomie. Kunsterziehung war bis zur 9. Klasse auf der Stundentafel enthalten.
In der 10. Klasse legten die Schüler/innen innerhalb einer Woche eine zentrale schriftliche Abschlussprüfung ab. Diese bestand aus vier schriftlichen Prüfungen in den Fächern:
- Russisch (bereits im Februar)
- Deutsch (am Montag der Prüfungswoche)
- Mathematik (am Mittwoch)
- und ein naturwissenschaftliches Wahlpflichtfach (Biologie, Chemie oder Physik; am Freitag)
Außerdem mussten die Schüler auch eine Sportprüfung absolvieren.
Die Zahl der späteren mündlichen Prüfungen lag in der Regel bei zwei bis fünf und wurde von der Prüfungskommission der Schule festgelegt. Mindestens zwei mündliche Prüfungen waren obligatorisch.
Das Abschlusszeugnis enthielt neben den Einzelnoten in den Fächern ein Gesamtprädikat (Mit Auszeichnung, Sehr Gut, Gut, Befriedigend, Genügend und Ungenügend), das sich aus dem Notendurchschnitt ergab.
Der Abschluss der 10. Klasse berechtigte zur Aufnahme einer qualifizierten Ausbildung zum Facharbeiter und einem Studium an einer Fach-schule. (Krankenschwester, Unterstufenlehrer und Krippen- bzw. Kindergartenerzieher waren ab den 1970er Jahren Fachschulausbildungen.)
Wer die Lernziele nicht erreichte oder frühzeitig in das Berufsleben einsteigen wollte, konnte bis in 1970er Jahre mit dem Abschluss der 8. Klasse ausscheiden, was allerdings die Lehrzeit um ein Jahr verlängerte. In den späteren Jahren war das vorzeitige Beenden der POS nach der achten oder seltener nach der neunten Klasse auf Antrag der Eltern und Zustimmung der Schule ebenfalls möglich, wurde aber nur selten praktiziert.
Der Staat garantierte die Zuteilung eines Ausbildungsplatzes für jeden Schulabgänger. Ein Abschlusszeugnis der POS wird heute in der Regel als dem Realschulabschluss gleichwertig anerkannt.
Schüler, die das Abitur ablegen wollten, wechselten in der Regel nach der 8. Klasse (später war das auch nach der 10. Klasse möglich) an die Erweiterte Oberschule (EOS). Alternativ dazu gab es in der DDR die Berufsausbildung mit Abitur.
Die Karte zeigt die von den Schülern in Zella-Mehlis festgestellten Standorte von ehemaligen und aktuellen Bildungseinrichtungen.
Download als PDF-Datei:
03_schulen_in_zella-mehlis_uebersicht.pdf (ca. 158 KB)
Hugo-Jakobi-Schule
Chronologie
- Die Kaiserschule wurde aufgrund der hohen Schülerzahl von 1897 gebaut
- 1906 wurde der Bau beendet, bis dahin unterrichteten 11 Lehrer in 10 Klassenräumen
- Eine Klasse bestand ca. aus 65 Schülern
- Die Hugo-Jacobi-Schule bestand damals aus Kaiserschule, kaiserliches Postamt und der Mühlschule
- Bei Schulbeginn besuchten 975 Kinder die Hugo-Jacobi-Schule
- Darunter 472 Knaben und 503 Mädchen
- Im Laufe der Zeit waren sehr viele Direktoren an der Schule tätig
- Am 20.3.1945 wurde Schulbetrieb für 3 Monate geschlossen aufgrund des Zusammenbruches des Faschistischen Regimes
- Um 1945 gab es 21 Klassen, 8 Knaben-, 10 Mädchen- und 3 gemischte Klassen aufgrund der Entlassung einiger Lehrer gab es zu der Zeit nur 14 Lehrkräfte
- Die Schülerzahl wuchs auf 1200 Schüler in den Jahren um 1950
- Im Jahre 1954 wurden in allen Räumen die Tafeln erneuert und in der Turnhalle wurde neuer Parkettboden verlegt
- 1957 wird ein Musikraum eingerichtet
- 1957 begann die Einrichtung eines Musterschulgartens, um den Kindern etwas Wissen über Gartenbau und Landwirtschaft, sowie den Umgang mit Natur und Umwelt zu erlernen.
- Im Februar 1959 war die Mittelschule weiterentwickelt zur 10-klassigen polytechnischen Oberschule
- Ab 1.9.1960 begannen alle Klassen mit der „Ganztagserziehung“
- 1960 wurden die sanitären Anlagen ausgebaut, weiterhin wurden ein Chemieraum, Physikraum und Biologieraum eingerichtet, die Kosten lagen bei 150.000 DM.
- Im gleichen Jahr noch wurden die Klassenräume zu Mehrzwecksräumen umgebaut, moderne Tische, Bänke, Stühle angeschafft
- Mitte September 1961 nahm man den neuen Speisesaal in Betrieb.
- Zu DDR-Zeiten war die Hugo-Jakobi-Schule eine von vier polytechnischen Oberschulen in Zella-Mehlis
- In den folgenden Jahren bis zum Abriss wurden immer weitere Modernisierungen vorgenommen und die Tagesschule abgeschafft, der Rest jedoch blieb gleich, es kamen neue Lehrer dazu
- Der Abriss der Hugo-Jacobi-Schule erfolgte im Jahr 2006
Direktoren:
- 1945 Herr Göpel
- 1949 Walter Gross
- 1953 A. Müller
- 1956 Erwin Prause
- 1958 Werner Schmidt
Mehliser Kaiserschule und Postamt 1914, der Anbau an die Bürgerschule erfolgte 1906. Die Fassade ist mit einem Relief geschmückt (zeigt die heilige Magdalena mit dem Kelch).
Während das Postamt jetzt Wohnhaus ist, ist der rechte Teil der heutigen Hugo-Jacobi-Schule in seiner Ursprünglichkeit erhalten.
Kaisergarten, gegenüber der ehemaligen Kaiserschule. Hier standen Kastanienbäume, ein figürlicher Brunnen und die Denkmale von Wilhelm I. und Friedrich III. Letzteres war das erste Denkmal dieses Kaisers in Deutschland.
Tagesablauf
Beispiel von ca. 1970–1978:
Der Unterricht begann um ca. 7.30 Uhr in der Frühe. Die Schüler erwartete ein Tag von sechs Unterrichtsstunden, welche sich aus Fächern wie Biologie, Chemie, Mathematik, Englisch, Russisch, Französisch und Sport aneinandergereiht haben.
Zwischen den jeweiligen Stunden gab es eine „kleine“ Pause, dann gab es noch eine Milchpause, in der sich die Schüler Milch kaufen konnten und eine „große“ Hofpause, in der die Schüler meist Mittag oder kleinere Mahlzeiten zu sich genommen haben.
Es gab damals jeden Tag Hausaufgaben auf. Außer am Mittwoch.
Denn an diesem Tag fand nachmittags für die Schüler eine „Arbeitsgemeinschaft“ statt.
Jedoch war am Samstag auch Unterricht vorgesehen für vier Stunden. Aufgrund des Unterrichts am Samstag gab es nie mehr als sechs Stunden pro Tag in der Woche, jeder Tag von Montag-Freitag umfasste sechs Unterrichtstunden und Samstag vier Unterrichtsstunden.
Der Schultag war meist gegen 14 Uhr beendet.
(Quelle: Maike Weiß)
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/Maria Fölsch, L. Weiß
Quellen: Stadtarchiv Zella-Mehlis, Stadtmuseum Zella-Mehlis, www.freies-wort.de, Privat
Mühlschule
1898 –1991
- Am 17. September 1896 wurde die Erbauung eines neuen Schulhauses in der Mühlstraße in Mehlis beschlossen, welches dann im März 1898 fertiggestellt wurde.
- 1909 wurde für die damalige Zeit eine moderne Niederdruckdampfheizungsanlage in den Keller des Schulgebäudes eingebaut.
- Im Jahr 1911 „modernisierte“ man mit einer Trockenabortanlage das Schulgelände.
- Am 1. August 1924 wurde ein Schulgarten genehmigt.
- In der Mühlschule untergebracht waren zunächst Kinder der Hilfsschule (ab 1927 umbenannt in Pestalozzischule) und später kamen zwei Klassen der Kaiserschule (Bezirksschule) hinzu.
- Im Dezember 1944 wurden die Räume wegen der Einsparung von Heizmaterialien als Schule geschlossen. 3500 Umquartierte und kinderreiche Familien suchten Unterkunft, daher wurde die Mühlschule zu Wohnquartieren umfunktioniert. Im März 1948 erklärte der damalige Schulrat Göpel die Schulraumnot in Zella-Mehlis und bat um die Freimachung der Mühlschule.
- Bis September 1948 zogen die neun Familien aus. Ab 1. Oktober 1948 gab es dann wieder zwei Klassen- und ein Lehrerzimmer im Erdgeschoss sowie ein Klassen- und ein Lehrerzimmer und eine Hausmeisterbleibe im Obergeschoss.
- 1953 wurde dann die Hausmeisterwohnung zum vierten Klassenraum.
- Ab 1959 wurden an den Schulen die zehnte Klasse eingeführt. Dadurch wurde Platz benötigt, um alle Schüler unterzubringen. Aus diesem Grund wurde die Mühlschule Teil der Hugo-Jacobi-Schule (ehemals Kaiserschule) und beherbergte die ersten und zweiten Klassen von dieser. In der Mühlschule fand außerdem der Hortbetrieb statt. Es gab eine Schulküche, in der die Kinder verpflegt wurden. Gegessen wurde aber in den Klassenräumen, da es keinen Speisesaal gab. Die Lehrer mussten schon mal von einer Schule zur anderen gehen, um zu unterrichten.
- In die Mühlschule gingen ausschließlich Mehliser Kinder und Heimkinder. Im Durchschnitt waren in einer Klasse 20 bis 25 Schüler, jedoch gab es in einem Jahr drei erste Klassen mit je 30 bis 35 Schulanfängern.
Die Toiletten der Mühlschule (1969 neue Toilettenanlage für ca. 140 Kinder) befanden sich außerhalb, rechts neben der Schule.
Für die damalige Zeit war der Schulhof eigentlich recht groß.
Die Direktoren der Hugo-Jacobi-Schule waren auch gleichzeitig die Direktoren der Mühlschule.
Die Mühlschule bestand bis 1991. Danach wurde das Gebäude eine Zeit lang als Depot für das Stadtmuseum genutzt. Heute ist es ein Wohnhaus.
Ansicht im Jahre 2009. |
Hier stand einst die Toilette. |
Die Schule in einem alten Stadtplan. |
Damals wie heute – ein großes Tor. |
Stolze Schulanfänger von damals. |
Fröhliche Faschingskinder. |
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/Anna Büchel, Gregor Kleinschmidt
Quellen: Erinnerungen einer Lehrerin (Fr. Markmann), Stadtarchiv Zella-Mehlis
Schiller-Schule
Neubau einer Schule in Mehlis
- Genehmigung der Zeichnung durch die Oberbehörde am 13.04.1912
- Einlieferungstermin der Offerten am 25.08.1912
- Beginn des Ausschachtens am 30.08.1912
- Inangriffnahme der Maurerarbeiten am13.09.1912
- Einstellung der Arbeiten am 4.11.1912
- Wiederaufnahme der Arbeiten am 28.03.1913
- Beginn des Richtens am 30.04.1913
- Beendigung des Richtens am 15.05.1913
- Probebelastung der Decke am 7.06.1913
- Rohbauabnahme am 20.06.1913
- Anlieferung der Heizkörper am 23.06.1913
- Beginn des Straßenbaues am 26.06.1913
Neuerungen 1926
- auf dem Dachgeschoss wurde eine Werkstatt errichtet
- der Schulhof wurde umzäunt
- die Zentralheizung wurde entfernt
- das Dach wurde repariert
- im Physikzimmer wurde ein treppenartig abgestufter Holzfußboden eingerichtet
- die Gesamtkosten betrugen hier 11.200 Mark
Firmen für den Bau der Schule
- Firma Paul Gockenbach aus Arnstadt: Deckenbau
- Otto Ziegler aus Mehlis: Mechanische Glaserei
- und Bildereinrahmungsgeschäft
- B. Hallenbach’s Nachf.; Inhaber W. & A. Simon aus Schmalkalden: Wandbrunnen
- Gebrüder Franke Hoflieferanten aus Kirchenlamitz: Granitwerke des Epprechtsteins des großen und kleinen Kornberges
- Carl Fr. Beyer aus Mehlis: Werkzeugmaschinen, technische Artikel, Bau-Artikel, Haus- und Küchengeräte, Öfen und Herde
- Oskar Karl aus Mehlis: Baugeschäft und techn. Bureau
- Paul Schulz aus Mehlis: Malermeister
- Vereinigte Fabriken für Schul- und Turnhallen-Einrichtungen; Fabrik aus Niesky Oberlausitz
- Hermann Uhlmann Hoflieferant aus Gera: Schulmöbelfabrik
- Louis Anschütz aus Mehlis: mechanische Tischlerei und Möbelhandlung
- J. Bauer aus Weimar: Parkett-Geschäft
- Arthur Stötzer aus Mehlis: Baugeschäft, Zeichnungen, Kostenanschläge und wasserdichte Arbeiten
- Neuwieder Schulbank- und Schulmöbelfabrik G.m.b.H aus Neuwied am Rhein
- Reinhold Kührt aus Mehlis: Wassermeister
- Architekt W. Lange aus Mehlis
- H. Wesche Hoch- und Tiefbau aus Leimbach bei Bad Salzungen
Kosten der Arbeiten an der Schule
- Maurerarbeiten – 72530,00 Mark
- Zimmerarbeiten – 8902,70 Mark
- Klempnerarbeiten – 2407.10 Mark
- Dachdeckerarbeiten – 4506,50 Mark
- Schmiede- und Eisenarbeiten – 6939,00 Mark
- Treppenstufen – 2315,00 Mark
- Massivfußböden und Wandbekleidung – 5815,00 Mark
- Stuckarbeiten – 300,00 Mark
- Glaserarbeiten – 4607,50 Mark
- Tischlerarbeiten – 13785,50 Mark
- Töpferarbeiten – 660,00 Mark
- Malerarbeiten – 2731,65 Mark
- Gesamtkosten – 125499,95 Mark
Gebühren der Kanalisations- und Müllabfuhr
Ab dem 1. Januar 1950 wurden die Kanalisations- und Müllabfuhrgebühren von dem Kommunalwirtschaftsunternehmen (KWU) Zella-Mehlis eingezogen: 360 Mark Kanalisationsgebühren jährlich, jedoch keine Müllabfuhrgebühren.
Lehrkörper 1912
Rektor: Felix Krauß
Lehrer: Hörning, Georg Müller, Albert Müller, Trebsdorf, Hellmund, Hoffmann, Tauchert, Kehl, Warber, Niehoff, Worbes, Göbel, Zentgraf, Heß, Kleystäber, Warnecke, Schmidt
Lehrerinnen: Frl. Andreas, Frl. Brandt, Frl. Lewin, Frl. Rodel, Frl. Regel, Frl. Och
Handarbeitslehrerinnen: Fr. Krauße, Frl. Hörning
Schuldiener: Otto Kirschner, Fr. Elise Weiß
Der Schulgarten
Das Grundstücksamt vergab im Frühjahr 1946 die Gartenbenutzung. Die nur die Schiller-Schule und die Hugo-Jacobi-Schule durften ihn ab dem 1. April 1947 benutzen. Im Oktober 1946 verlangte die Schiller-Schule jedoch, dass ab dem 1. April allen Benutzern die Weiterbenutzung ermöglicht wird, denn die Nutzer bezahlten zwischen ein und drei Mark, um im Schulgarten zu arbeiten. Außerdem waren noch größere Schwierigkeiten zu erwarten, weil die meisten Benutzer sich darauf berufen haben, dass sie das Gartenland umgegraben und gedüngt haben, aber nun nicht davon profitieren können.
Die Friedrich-Schiller-Schule wurde von dem Mehliser Architekt W. Lange entworfen und 1913 erbaut. Sie war damals eine Volksschule und ab 1927 eine Realschule. Damals war das die höchste Bildungsanstalt in Mehlis. Später war die Schiller-Schule eine Oberschule für Jungen und heute ist sie eine Grundschule, an der ca. 150 Schüler lernen. |
Historischer Lageplan und Gedenkstein auf dem Schulhof. Schulbänke ähnlicher Bauart gab es sicher früher auch in der Schillerschule. |
Schulgartenarbeiten |
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/F. Dahl, R. Michel
Quellen: Stadtarchiv Zella-Mehlis, Internetseite der Schule
Lutherschule
Geschichtliche Abschnitte
1881–1883 – l. Bauabschnitt
- 28.01.1881 – Suche nach einem geeigneten Standort für eine neue Schule
- 13.04.1881 – Genehmigung zum Neubau einer Schule mit vier Schulsälen
- 1882 – Kapitalmangel für den Bau der Schule, dadurch Verzögerungen
- 10.11.1883 – Einweihung der Schule unter dem Namen „Lutherschule“
1899–1902 – 2. Bauabschnitt
- 18.05. 1898 – Stadtverordnetenkollegium erkennt Notwendigkeit des Anbaus an, bittet jedoch den Bau auf das nächste Jahr zu verschieben
- 16.12.1899 – Herzogliches Staatsministerium genehmigt Schulanbau und beauftragt den Stadtrat, den Bau zu fördern
- 09.11.1900 – Abnahme des Rohbaus, Genehmigung zum Beginn der Putzarbeiten
- 1901 – zu Jahresbeginn sollen die Schulsäle nutzbar sein
- 16.08.1901 – es wird gemeldet, dass Baurat Heinrich Ehrhardt der Stadt 25.000 Mark für den Schulneubau und die Kanalisation mit Verzinsung zur Verfügung stellt
- 30.11.1901 – Schlussabnahme und Erlaubnis zur Benutzung des Neubaus
1906–2001 – Chronologischer Ablauf
- 1906 – Schulanbau um weitere zehn Schulsäle sowie weitere Räumlichkeiten
- 1907 – 6 Klassen des ersten und zweiten Schuljahres befinden sich aufgrund von Platzmangel in der Hügelschule
- 10.11.1915 bis Ostern 1916 – Nagelung eines Eisernen Kreuzes für die Zellaer Kriegsteilnehmer
- 1916/17 – Ausfall der Hälfte des gesamten Schuljahres wegen „Heereslieferungen“
- 1917/18 – Schulausfall von Michaelis bis Mitte Januar aufgrund Aufstellung eines neuen Heizkessels, Schulausfall für den dritten Jahrgang für das gesamte Schuljahr aufgrund dringender Heeresarbeiten; auch Schüler des zweiten Jahrganges größtenteils befreit.
- 1918 – Der dritte Jahrgang immer noch befreit, da die Heeresarbeiten noch andauern
- 1922/23 – Verkürzter Unterricht im Wintersemester wegen Kohlemangels
- 1925/26 – Reichlich Mittel von der Stadtverwaltung für Schule bewilligt
- 1926/27 – Erstes und zweites Schuljahr müssen sich ein Zimmer in der Hügelschule teilen, da nicht genügend Platz vorhanden ist, Neueinrichtung des Neubaus und Ausbau der Lernmittelsammlung durch bessere Finanzlage der Stadt
- 1928/29 – Auszug der Berufsschule aus Lutherschule jedoch keine neuen Räume, da freie Räume an Hilfsschule abgegeben werden
- 1931/32 – Im Winterhalbjahr nur Kurzstunden, da schlechte Finanzlage der Stadt, Beheizung nur an einem Nachmittag möglich
- Juni 1933 – Volksbildungsministerium widerruft die im Oktober 1932 vorgenommene Ernennung von Lehrer Hatzky zum Schulleiter, überträgt Schulleitung an Herrn Eugen König, der seit 1931 Mitglied der NSDAP ist
- 1934/35 – Mai bis Juni wird Schule renoviert
- 28.08.1934 – Vereidigung des Schulleiters auf Führer und Kanzler
- Ab 19.10.1935 – Lutherschule steht als eine der ersten Volksschulen Thüringens geschlossen in der Hitlerjugend
- 1938/39 – Verlängerung der Herbstferien zur Einbringung der Kartoffelernte
- 1939/40 – 1.09.1939 Kriegsbeginn, Ausfall des Unterrichts bis auf Weiteres
- 12.09.1939 - Beginn des Unterrichts, mehrere Räume werden der Polizei überlassen; Zusammenlegung mit der Schemmschule aus Mehlis ab 13.11. 1939 - Kurzstunden
- 09.01.1940 – Wegen Kohlemangels werden Nachmittagsstunden auf Vormittag verlegt
- 1940/41 – Gastschüler aus luftgefährdeten Gebieten wie Hamburg und Berlin werden eingeschult
- Dezember 1943 – Weihnachtsspende an das Lazarett Oberhof (durch 5.–7. Klasse)
- 15.03.1945 – Einrichtung als Lazarett
- 20.03.1945 – Schließung aller Schulen
- 4.4.-3.7.1945 – durch Amerikaner besetzt, Lutherschule wird zum amerikanischen Lazarett
- 1.10.1945 – feierliche Wiedereröffnung der Schule
- 08.09.1946 – Lutherschule wird Wahllokal
- 15.02.1950 – Eröffnung der Goetheschule in der Goethestraße - Abgabe der Lehrer und Aufteilung der Schüler
- 10.01.1955 – Einführung der Schülerregeln
- 21.02.-06.03. 1956 – Schulausfall wegen Kohlenmangel
- 1957-1958 – Lutherschule leidet unter großer Raumnot, dadurch zeitweise Unterricht in der „Pestalozzi-Schule“ und in der Gaststätte „Schützenhof“
- 01.09.1958 – Werk- und Polytechnischer Unterricht werden eingeführt
- 1958-1960 – Erstmaliger Abschluss nach der l0. Klasse
- Winter 1962 – Schulausfall wegen Kälteeinbruch
- 1967-1968 – ein Teil der Schüler besucht die neu gebaute 4. Oberschule „Magnus Poser“
- 08.05.1975 – Lutherschule erhält der Ehrentitel - „Schule der deutsch-sowjetischen Freundschaft“
- 01.09.1980 – Neuer Erweiterungsbau von zehn neuen Klassenräumen
- 1982 – Erhalt einer neuen modernen Turnhalle
- November 1983 – Festwoche zum 500. Geburtstag von Martin Luther und gleichzeitigem 100 jährigem Bestehens der Lutherschule
- November 1989 – Forderung nach schulfreiem Samstag und Schule wird zur staatlichen Einrichtung erklärt
- 02.12.1989 – Schülerstreik - unterrichtsfreier Samstag wurde gewährt, der Wunsch nach Abschaffung des Staatsbürgerkundeunterrichts und mehr Mitspracherecht für Schüler wurde jedoch erst mal nicht erfüllt
- 9.12.1991 – Die Lehrerkonferenz fasst den Beschluss, zu beantragen, dass die Schule den Namen Martin Luther bekommt
- 29.01.1992 wird ein schriftlicher Antrag an die Kreisverwaltung Suhl-Land geschickt. Den Bescheid, dass der Antrag befürwortet wurde, erhielt man am 6.4.1992, wo dann am 27. Mai 1992 die Namensverleihung gefeiert wurde. Dazu wurde ein Programm der Kollegschaft und der Schüler aufgestellt.
- Seit dem 1.8.2001 heißt die Schule „Staatliche Regelschule Zella-Mehlis“. Es gab zwei Schulteile, das erste Schulteil war die ehemalige Martin-Luther-Schule und der zweite Schulteil war die ehemalige Hugo-Jacobi-Schule. Dass die Schulen zusammengeführt wurden, war ein sehr langer Prozess. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Schule Frau Leusenrinck als ihre Schulleiterin, die noch heute dieses Amt vertritt. 2001 war Herr Franke der Stellvertreter. Heute hat Herr Rüdiger Marx dieses Amt.
Die Lutherschule im Jahre1881.
Die Lutherschule im Jahre1901.
Die Lutherschule im Jahre 2009.
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/Lisa M. Schedler, Denise Schmidt, Christin Zentner
Quellen: Buch „120 Jahre Lutherschule“ von Elisabeth Karl, „Erinnerungen an meine
Schulzeit“ von Erich Blum, Internetseite der Schule
Kinder- und Jugendsportschule
Historisches
Die Kinder- und Jugendsportschulen (KJS) der DDR dienten als Spezialschulen für sportlich talentierte Kinder und Jugendliche. Aus ihnen ging ein Großteil der Teilnehmer an den Olympischen Spielen und an internationalen Meisterschaften, wie Weltmeisterschaften und Europameisterschaften hervor.
Am 1. September 1955 wurde die Schule Zella-Mehlis in der Goethesstraße eröffnet.
Sie war zuerst eine Erweiterte Oberschule, in der nur die Klassenstufen 5–11 lernten.
Die Schüler und Lehrer halfen beim Bau der Turnhalle. Sie wurde zwischen der Goetheschule und der Bergstraße errichtet und war die einzige Turnhalle mit Basketballanlage im Umkreis. Sie verfügte über ein Arztzimmer, außerdem über Umkleide-, Massage- und Geräteräume, Duschanlagen und einen Aufenthaltsraum.
1955 hatte die Schule auch ein Internatsgebäude. Zu dieser Zeit besuchten 197 Schüler die KJS.
Die KJS Zella-Mehlis war die einzige Schule für Ringer in der DDR.
Ab 1958/59 stand die polytechnische Erziehung im Mittelpunkt. Der Unterricht fand in verschiedenen Betrieben der Stadt Zella-Mehlis statt. Der Patenbetrieb der KJS war Simson II. Der Unterricht basierte auf der Grundlage fortgeschrittener Wissenschaft und Produktionspraxis. Die produktive Arbeit wurde dabei stark mit einbezogen.
Während der Schulzeit musste jeder Schüler an einer gesellschaftlich-nützlichen Arbeit teilnehmen.
Ende 1960 unterrichteten 22 Lehrer ca. 200 Schüler. Die Schüler hatten 12 Stunden Sport in der Woche und je nach Alter und Qualifikation zusätzlich 3-6 Stunden Training außerhalb des Unterrichts.
Die Aufgabe der Schule war Menschen heranzubilden, deren körperliche und geistige Fähigkeiten allseitig entwickelt sind und die hohe Achtung vor Arbeitenden haben, wie es im Gesetz über
sozialistische Entwicklung des Schulwesens in der DDR stand.
Dazu stellte der Staat jährlich 20.000 Mark Fördergelder für Stipendien bereit.
Das hohe Niveau der Ausbildung und Erziehung wird oft deutlich. 1960 bestanden von 29 Abiturienten 2 die Prüfung mit „sehr gut“, 17 mit „gut“ und 10 mit „befriedigend“. 1989 wurde die KJS geschlossen.
Schulleiter
- 1956 bis 1957 Herr Seltrecht
- 1957 bis 1959 Herr Möller
- 1959 bis 1960 Herr Eck
- 1960 bis 1965 Herr Volk
- 1865 bis 1967 Herr Möller
- 1967 bis 1979 Herr Schmidt
- 1979 bis 1989 Herr Weiß
Die erfolgreichsten Sportler
Schießen (verschiedene Disziplinen)
- Michael Hochmuth
- Ralf Hartleb
- Katrin Starkloff
- Andrea Elssner
- Olaf Bube
- Katja Klepp
- Andreas Kessler
Ringen (verschiedene Gewichtsklassen)
- Fredi Albrecht
- Jürgen Pennquitt
- Klaus-Peter Göpfert
- Falko Jäckel
- Frank Hartmann
- Hartmut Kohlhaus
- Uwe Rommel
- Ralf Müller
- Andreas Klimmt
- Frank Drechsel
- Jens Genßler
- Janis Zamanduridis
Wintersport (verschiedene Disziplinen)
- Karin Machalett
- Sabine Lindenlaub
- Marlene Griebel
- Hans-Georg Aschenbach
- Wolfgang Filbrich
- Hans Hartleb
- Bernd Eckstein
- Jürgen Eckstein
- Margit Schumann
- Rainer Schmidt
- Ebehard Klessen
- Hans Rinn
- Norbert Hahn
- Steffi Eißmann
- Volker Messing
- Sieglinde Kaiser
- Frank Grüber
- Frank Ullrich
- Marion Büchner
- Harald Duschek
- Monika Debertshäuser
- Petra Rohrmann
- Melitta Sollmann
Die Waffenfabrik Carl Walther, um 1940. Die Waffenfabrik Carl Walther nach der Sprengung 1945. Das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Waffenfabrik. Der Deutsche Meister Albrecht bei einer Meisterschaft am 11.4.1959. Monika Debertshäuser in Falun 1974. |
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Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/J. Eschrich, S. Bauersachs
Quellen: Chronik der KJS, Stadtmuseum Zella-Mehlis, Informationen von Herrn von Nordheim, Bundesarchiv
Pestalozzischule
Johann Heinrich Pestalozzi (1746–1827)
Der Schweizer Pädagoge machte sich auch als Philanthrop, Schul- und Sozialreformer, Philosoph sowie Politiker einen Namen.
Sein Ziel war es, „den Menschen zu stärken“ und ihn dahin zu bringen, „sich selbst helfen zu können“. Besonderes Augenmerk richtete er auf die Elementarbildung der Kinder, welche schon vor der Schule in der Familie beginnen sollte. Dabei kam es ihm darauf an, die intellektuellen, sittlich-religiösen und handwerklichen Kräfte der Kinder allseitig und harmonisch zu fördern. Heute würde man sagen, Pestalozzi vertrat einen ganzheitlichen Ansatz. Seine pädagogischen Ideen setzte er ansatzweise schon in seiner frühen Armenanstalt auf dem Neuhof (1774–1780) um, spezifischer dann im Waisenhaus in Stans (1799) und systematisch in seinen Instituten in Burgdorf (1800–1804) und Yverdon (1804–1825). Viele seiner Grundideen findet man noch heute in der modernen Pädagogik wieder.
Die Pestalozzischule
Sie war eine sogenannte „Hilfsschule“ in welcher weniger befähigte Kinder untergebracht wurden. Gedacht waren die Hilfsschulen bei ihrer Entstehung als Entlastung der Volksschulen.
Von ihrem Beginn bis 1945 umfasste die Hilfsschule die SchülerInnenschaft von heutigen Förderschulen, Schulen für Erziehungshilfe sowie Schulen für Geistig behinderte.
Die Zella-Mehliser Hilfsschule wechselte oft ihren Standort und war nach 1945 in der „Hügelschule“ und später im ehemaligen Schützenhof angesiedelt. Heute gibt es spezielle Fördereinrichtungen, welche den jeweiligen Möglichkeiten und Bedürfnissen der Schüler besser gerecht werden. So bietet die Lutherschule ein spezielles Programm zur Integration von ausländischen und behinderten Schülern.
Geschichtliches
In der „Hügelschule“, zuvor ganz als Berufsschule genutzt, wird am 2. September 1934 in der ersten Etage das Waffen- und Kleineisenmuseum wiedereröffnet, nachdem es zuvor aus dem Rathaus ausgelagert worden war.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird hier die Pestalozzischule untergebracht. Wegen des Ausbaus der Straße (F 247) in den 1970er Jahren muss das Gebäude abgebrochen werden.
Der „Schützenhof“, bis 1945 ein Hotel- und Gaststättenbetrieb, wird nach dem Kriegsende zunächst als Kinderferienlager und teilweise als Grundschule genutzt.
Am 29. Dezember 1958 beschließt die Stadtverordnetenversammlung den Umbau des ehemaligen Schützenhofes zu einer Schule, die Lutherschule II. Es entstehen sechs Klassenräume mit insgesamt 224 Plätzen, ein Chemieraum, ein Physikraum, ein Biologieraum sowie die erforderlichen Funktionsräume der Lehrer, Toilettenanlagen sowie Haustechnik und Räume für die Freie Deutsche Jugend.
Gegen Ende des Schuljahres 1972/73 wird der Schulbetrieb wegen baulicher Mängel eingestellt. Als die Pestalozzischule wegen des Abrisses der „Hügelschule“ umziehen muss, kommt als einzige Möglichkeit einer Unterbringung die Lutherschule II in Frage. 1974 erfolgt dann schließlich der Umbau und die Pestalozzischule zieht ein.
Nach der Wende und Wiedervereinigung werden die Schüler der ehemaligen Pestalozzischule in den Förderschulbereich an der Lutherschule integriert und das Haus steht leer, bis es 1994 abgerissen wird. Heute ist auf dem Gelände die Firma Greiner Fliesen Sanitär GmbH angesiedelt.
B. Roths Hotel „Zum Schützenhof“ in den 1920er Jahren. |
Auf einem alten Stadtplan findet sich noch die „Hügelschule“ an der Ecke Bahnhofstraße/ Malzhügel. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Abriss 1974 war hier die „Pestalozzischule“ untergebracht. Heute gehört dieser Bereich zum Einkaufzentrum „Ruppbergpassage“. |
Ab 1958 war der ehemalige Schützenhof Teil der Lutherschule. Nach dem Abriss der Hügelschule zog 1974 hier die Pestalozzischule ein. |
Abriss des ehemaligen Schützenhofes im Jahre 1994. |
Abriss des ehemaligen Schützenhofes im Jahre 1994. |
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Gemütliche Rast bei einem Wandertag. |
Fröhliche Ferienfreizeit. |
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/Vanessa Hönes, Fabian Peters
Quellen: Stadtarchiv Zella-Mehlis, Privat
Magnus-Poser-Schule
Geschichtliches
- Die 4. Oberschule „Magnus Poser“ im März 1968 eröffnet, kostete ca. 2 Mio. Mark.
- Später in den 70er Jahren kamen ein neuer Anbau und eine Turnhalle dazu.
- Ca. 32 Lehrkräfte waren hier tätig, ungefähr die Hälfte davon Frauen sowie 10 Erzieherinnen für den Hort.
- Etwa 650 bis 700 Schüler besuchten die Schule mit pro Klasse ca. 30 bis 36 Schülern.
- Zu hohe Schülerzahlen wurden reduziert, indem man aus zwei dann drei Klassen machte (z.B. Jahrgang 1972–1982).
- Es gab Fachkabinette für Chemie, Physik, Biologie und Musik.
- Im Speisesaal gab es Mittagessen für 0,55 Mark.
- Essen und Schulbücher waren für sozial schwache Kinder frei.
- Reges Leben in nachmittäglichen Arbeitsgemeinschaften, z.B. Leichtathletik, Wintersport, Kunst und Literatur.
- Patenschaften mit Betrieben der Region ermöglichten ein Kennenlernen der Produktion, gemeinsame Veranstaltungen und Feste.
- Der Hort betreute die Unterstufe, sowohl morgens vor Schulbeginn als auch am Nachmittag.
- Die Pionierorganisation und FDJ organisierten neben politischen Versammlungen auch Ausflüge, Veranstaltungen, Feste und Discos.
- Montag zum Fahnenappell mussten alle im Innenhof antreten.
- Klassenfahrten fanden jedes Jahr statt, manchmal in nähere Umgebung (Sommerbacher Pirschhaus), aber auch z.B. nach Dresden oder Putbus.
- Unterstützung kinderreicher Familien war auch hier staatlich garantiert. Einen Förderverein gab es nicht, aber Elternbeirat und Elternaktiv.
- Direktoren waren unseres Wissens:
- Herr Horst Gläser
- Herr Karl Haußner
- Herr Fred Forch
- Herr Arnold Kührt
- Herr Heinz Gaßdorf.
- 1991 wurde die POS geschlossen und unser heutiges Gymnasium entstand.
Wer war Magnus Poser?
- Kommunist und Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime.
- Geboren in Jena am 26.01.1907.
- Ermordet am 21.07.1944 im KZ Buchenwald.
- Seine Widerstandsgruppe arbeitete in ganz Thüringen und weit darüber hinaus.
- Einige POS trugen seinen Namen, so u.a. auch die in Jena, Gera und Bad Salzungen.
- Die Schüler/innen der POS „Magnus Poser“ in Zella-Mehlis hatten oft die Gelegenheit, mit der Witwe Lydia Poser und einigen ihrer Weggefährten zu sprechen.
Blick zur Schule vom Lerchenberg aus. In der ehemaligen Baubaracke links fand die Schulspeisung und teilweise auch Unterricht statt. Später kam hier noch ein Anbau hinzu. |
Nebeneingang und großer Pausenhof. |
Die ersten Schüler, welche im Jahr der Fertigstellung eingeschult wurden. Hier das Foto der Klasse 1b am 12. Juni 1969 (Lehrertag). |
Musikunterricht |
Fröhliches Treiben auf Treppen und Gängen. |
Magnus Poser |
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/Florian Heide, Robin Usbeck
Quellen: Erinnerungen ehemaliger Lehrer und Schüler
Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium
Geschichte und Namensgebung
Das Gymnasium in Zella-Mehlis existiert seit dem Jahr 1991. Davor war das Gebäude ebenfalls eine Schule, nannte sich aber „Magnus Poser Schule“. Bis 2001, als man den 10. Jahrestag feierte, besaß es den Namen „Staatliches Gymnasium Zella-Mehlis“. An diesem Tag wurde es auf „Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium“ umbenannt. Die Namensgebung führte zu Diskussionen aufgrund der umstrittenen Vorbildfunktion von Heinrich Ehrhardt.
Bis zur Beendigung der Sanierungsarbeiten im Jahr 2005 war das Gymnasium zweigeteilt. Vor der Wende war die Schule in der Goethestraße eine Sportschule, nach der Wende befanden sich dort Schüler des Heinrich-Ehrhardt Gymnasiums der 10., 11. und 12. Klassen. Aufgrund der hohen Kosten dieser zwei Gebäude wurden sie zu einem zusammengefasst. Da die Schülerzahlen der Einrichtung abnahmen, konnten die Gymnasiasten der 10. bis 12. Klasse ebenfalls im Hauptgebäude der Schule unterrichtet werden.
Zum Aufbau der Schule
Das Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium besteht aus mehreren Gebäudeteilen, die alle miteinander verbunden sind.
Im Hauptteil befinden sich die Unterrichtsräume Naturwissenschaften und Sprachen, wobei die Fächer Biologie, Chemie und Physik eigene speziell eingerichtete Fachräume besitzen, die einen anschaulichen Unterricht ermöglichen.
Weiterhin befinden sich in diesem Teil Verwaltungseinrichtungen, wie das Sekretariat oder Räume für das Lehrerkollektiv.
In einem weiteren Gebäudeteil befinden sich die restlichen Unterrichtsräume.
Da diese beiden Gebäudeteile nicht zur vollständigen Unterbringung der Schüler reichen, wurden die bereits bei den Sanierungsarbeiten in den Jahren 2004/05 aufgestellten Container als Unterrichtsräume, meist für die Klassen 5 und 6, bestehen gelassen.
Ein Mehrzweckraum bietet genügend Platz für die Essensausgabe und wird als Aufenthaltsraum für Freistunden und als Versammlungsraum genutzt. Außerdem fanden hier schon einige Aufführungen für ein größeres Publikum statt.
Auf dem Gelände des Gymnasiums befinden sich neben dem Schulgebäude eine Turnhalle, ein Sport-platz und Pausenhöfe.
Die Turnhalle wird neben dem Sportunterricht auch für große Veranstaltungen oder als Trainingsmöglichkeit für Sportvereine genutzt.
Der Sportplatz mit einem Fußballfeld, einem Volleyballfeld, einer Weitsprunganlage und einer Sprintstrecke lässt viele Aktivitäten zu. Hier findet auch das jährliche Sportfest statt.
Die Pausenhöfe bieten viel Platz zur Erholung für die Schüler und erstrecken sich um große Teile des Schulgebäudes. Außerdem gibt es einen Innenhof, der im Sommer als Ruhezone dient.
Zur Person Heinrich Ehrhardt
Heinrich Ehrhardt wurde am 17. November 1840 in Zella St. Blasii geboren.
Seine mechanischen Talente wurden schon früh sichtbar. Er absolvierte eine vierjährige Lehre in der Schmiede seines Onkels.
Er sammelte Erfahrungen in vielen Betrieben, wie z.B. in der Firma Bonsack/Hansen & Co. (als Schlosser und Maschinenbauer) in Gotha oder in der Maschinenfabrik in Sachsen und viele mehr.
Im Jahr 1866 heiratete er seine Verlobte Augustine Winkler. Mit seinem Schwager gründet er in Zella St. Blasii eine kleine Maschinenbauwerkstatt, in der Pumpen und Feuerspritzen gefertigt werden. Mit seinen Arbeitern verkehrte er freundschaftlich und setzte sich in beachtlicher Weise für den sozialen Wohnungsbau ein. In Zella St. Blasii baute er 180 Wohnungen, für die er nur 8 Reichsmark pro Monat verlangte.
Einige seiner Erfindungen sind zum Beispiel: Eine Maschine für spezielle Holzschrauben, aber auch der Pfropfenzieher mit Glocke.
Die Straße, in der sein Wohnhaus steht, erhielt seinen Namen. Später ernannte ihn die Stadt zu ihrem Ehrenbürger.
Trotz seiner Erfolge ist Heinrich Ehrhardt ein einfacher Mensch geblieben, der sich auch als Leiter eines großen Unternehmens mit seinen Arbeitern gut verstand.
Ansicht der Schule um 1990. |
Das modernisierte Gebäude 2006. |
Das modernisierte Gebäude 2006. |
Das Lehrerkollegium im Jahre 2007. |
Der Namensgeber: Heinrich Ehrhardt |
Der Namensgeber: Heinrich Ehrhardt |
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/Stefanie Schilling, Maria Engel
Quellen: Homepage der Schule, www.abi.zm96.de, Befragung von Lehrern und Schülern, Schulchronik
Berufsschule Mercedes und Robotron
Berufsschule Mercedes und Robotron
Historisches:
1919/20 | Einrichtung einer ersten Lehrwerkstatt |
1922 | Bau einer eigenen Werkschule für die Ausbildung in Theorie und Praxis |
1945 | Wiedereinrichtung der Lehrwerkstatt |
1948 | Betriebsberufsschule (BBS) |
1949 | Mechaniker (Theorie und Praxis) |
1958 | Polytechnische Ausbildung |
1959 | Betriebsakademie zur Erwachsenenqualifizierung |
1968 | Polytechnisches Zentrum |
1970 | Einrichtung einer Außenstelle in Meiningen |
1971 | Betriebsschule im ehemaligen Rechenmaschinenwerk in Zella (BBS „Rosa Luxemburg“), Polytechnischer Unterricht, Berufsausbildung (ab 1961 mit Abitur), und Erwachsenenqualifizierung |
Direktoren:
(Betriebsberufsschule/Betriebsschule)
bis 1965 | Erich Barth |
1966 bis 1978 | Ewald Feldmann |
1979 bis 1987 | Bernd Ende |
1988 bis 1990 | Dr. Frank Goldhahn |
Polytechnischer Unterricht
Statistisches (pro Jahr)
- 60 Klassen aus 8 Schulen
- Anzahl der Schüler 1.600
- Betrieblicher, finanzieller Aufwand 779.000 M
- Aufwand pro Schüler 349 M
Unterrichtsfächer
- Einführung in die sozialistische Produktion – ESP Klassenstufe: 7 bis 10
- Technisches Zeichnen – TZ Klassenstufe: 7 und 8
- Unterrichtstag in der Produktion – UTP Klassenstufen: 7 und 8 (2 Std./Woche) Ausführen einfacher Arbeitstechniken – manuell (z.B. Feilen, Biegen), maschinell (z.B. Bohren, Senken) Klassenstufen: 9 und 10 (3 Std./Woche) Bedienen von Werkzeugmaschinen (z.B. Dreh- und Fräsmaschinen), Montagearbeiten (Erzeugnisse der betrieblichen Produktion)
Berufsausbildung
Abgänger der 10. Klasse:
- 3 Jahre Lehrzeit:
- Mechaniker für Datenverarbeitungs- und Büromaschinen mit Abitur
- 2,5 Jahre Lehrzeit:
- Werkzeugmacher (Facharbeiter für Fertigungsmittel)
- 2 Jahre Lehrzeit:
- Mechaniker für Datenverarbeitungs- und Büromaschinen
- Maschinenbauer
- Technische Zeichner (Maschinenbauzeichner)
- Elektromonteur
- Wirtschaftskaufmann
- Facharbeiter für Schreibtechnik
- Koch
Abgänger der 8. Klasse:
- 3 Jahre Lehrzeit:
- Schlosser
- Ausbaumauer
- Baumaler
Für die Ausbildung des Nachwuchses wurde ein älteres Gebäude zur Werkschule umgebaut und ab 1922 genutzt. |
Eine Gruppe von Lehrlingen aus der Anfangszeit der betrieblichen Berufsausbildung. |
In dem 1917 erworbenen Rechenmaschinenwerk wird ab 1951die Berufsausbildung und später auch Polytechnischer Unterricht durchgeführt. |
Berufsausbildung mit Abitur, die Klasse des Ausbildungsjahrganges 1965-68. |
Schüler einer 8. Klasse bei der Arbeit. |
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/Charlott Ludwig, Carolin Wahl
Quellen: Interview mit Fritz Müller, Buch „In eigener Sache“, Buch „Von Mercedes zu Robotron“
Die gewerbliche Berufsschule
Zur Schule
Das Fabrikgebäude der Firma Robert Heidrich wurde 1926 angekauft und zur Berufsschule umgestaltet. Diese war zunächst Außenstelle der Kreisberufsschule Suhl und wurde 1948 selbstständige Berufsschule unter der Bezeichnung „Allgemeine Berufsschule Zella-Mehlis“. 1958 wurde sie umbenannt in „Gewerbliche Berufsschule Zella-Mehlis“.
Die Gewerbliche Berufschule Zella-Mehlis wurde 1949 eröffnet und bestand bis 1990. Das Gebäude befindet sich im Sommerauweg 27.
1949 wurden folgende Berufe gelehrt:
- Landwirtschaft (am meisten belegtes Fach mit 130 Schülern)
- Forstwirtschaft
- Gärtnerei
- Glasschleifer
- Glasmacher
- Bauschlosser
- Uhrmacher
- Schmiede
- Maschinenschlosser
- Vermessungstechniker
- Schuhmacher
- Zimmerer
- Tischler
- Bürstenmacher
- Hauswirtschaft
- Verwaltungsberufe
1952/53 wurden gelehrt:
- Landwirtschaft
- Hauswirtschaft
- Metallwerkzeugmacher
- Schwachstrommechaniker
1954 wurden gelehrt:
- Glasschleifer
- Glasmacher
- Straßenbau
- Landwirtschaft
- Hauswirtschaft.
Gewerbliche Berufsschule II
Die Berufsschule wurde zum Schuljahr 1966/67 im ehemaligen Hotel „Zur Tanne“ eröffnet. Es gab fünf freundliche Unterrichtsräume, einen Sportraum und sanitäre Einrichtungen. Sie hatte Außenstellen in Oberhof und Benshausen.
Weitere Fakten
1954/55 gab es eine Änderung in der Schulleitung. Gerhard Hampich schied aus und an seine Stelle trat Günter Krause. Am 1.9.1958 übernahm Hans Schlütter die Leitung. Georg Weiß war seit 1948/49 der stellvertretende Schulleiter. Bis zum Jahr 1992 bestand die Betriebsschule.
18 Lehrkräfte vermittelten in 49 Klassen 1034 Lehrlingen das für den Beruf erforderliche Wissen. Jährlich bildete man ca. 250 Facharbeiter aus.
Bei der umfassenden Ausbildung arbeiteten Lehrer, Ausbildungsbetriebe, Bezirkshandwerkskammer und andere Institutionen eng zusammen, um unter anderem ständig bessere materiell-technische Voraussetzungen für die theoretische Berufsausbildung zu garantieren.
Ausgebildet wurde für folgende Berufe:
- Elektriker
- Werkzeugmacher
- Koch
- Maschinenbauer
- Maurer
- Hauswirtschaft
- Bäcker/Konditor
- Friseure und noch viele andere.
Das Gebäude wurde 1924 für die Firma „Heidrich“ erbaut und 1938 nochmals erweitert. |
Einst war das Gebäude ein gediegenes Hotel. |
Hotel „Zur Tanne“. Um 1965 endete der Hotelbetrieb und 1966 bestand bereits die Berufsschule. |
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/Anna Büchel, Gregor Kleinschmidt, Florian Radeki
Quellen: Stadtarchiv Zella-Mehlis, Archiv Meiningen, Archiv Suhl, Stadtmuseum Zella-Mehlis, Skretärin der Volkshochschule, Dr. Büchel
Gewerblich-Technisches Berufsbildungszentrum
Gewerblich-Technisches Berufsbildungszentrum
Schulentwicklung von 1992 bis heute
16.11.1992
Gründung des Gewerblich-Technischen Berufsbildungszentrums Zella-Mehlis/Suhl (Staatliche Berufsbildende Schulen) mit den Berufsfeldern Metalltechnik, Elektrotechnik, Bautechnik und den Wahlschulformen BFS II, FOS I, BFS III und BVJ, mit ca. 1.500 Schülern (BFS=Berufsfachschule ; FOS =Fachoberschule; BVJ = Berufsvorbereitungsjahr)
1.08.1996
Erweiterung der Berufsfelder durch die Integration des Berufsschulteils Sommerauweg mit den Berufsfeldern Ernährung, Hauswirtschaft und Körper-pflege
01.09.1998
Abschluss der Generalsanierung: durch Mittel vom Sachaufwandsträger —Landkreis Schmalkalden-Meiningen, dem Land Thüringen und aus dem Europäischen Sozialfonds wurde das Gebäude saniert und es entstanden mit moderner Technik ausgestattete Klassenräume und Fachkabinette
5.11.2002
Festveranstaltung 10 Jahre Berufsschule
07.04.2005
Werkstattanbau für den Fachbereich Kraftfahrzeugtechnik wurde feierlich übergeben
25.09.2008
Anlieferung und Aufstellung des CNC-Fräsbearbeitungszentrums
Zur Zeit
Zirka 2300 Schüler, Auszubildende und Lehrlinge werden für ca. 680 Betriebe der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und von freien Bildungsträgern beschult. Die Schüler eignen sich an moderner Technik die erforderlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten an, um gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben.
Ausbildungsberufe
- Berufskraftfahrer/in
- Bäcker/in
- Fachinformatiker/in
- Fachkraft für Lebensmitteltechnik
- Fachverkäufer/Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk
- Fahrradmonteur/in
- Feinwerkmechaniker/in
- Fleischer/in
- Friseur/in
- Industriemechaniker/in
- Konditor/in
- Konstruktionsmechaniker/in
- Kraftfahrzeugmechatroniker/in
- Maschinen- und Anlagenführer/in
- Metallbauer/in
- Technischer Zeichner/Technische Zeichnerin
- Werkzeugmechaniker/in
- Zerspanungsmechaniker/in
- Zweiradmechaniker/in
Statistisches
Jahr | Klassen | Schüler | |
1993 | 75 | 1262 | |
1994 | 75 | 1196 | |
1995 | 71 | 1166 | |
1996 | 97 | 1827 | |
1997 | 104 | 1990 | |
1998 | 112 | 2283 | |
1999 | 104 | 2244 | Anzahl der Klassen 1993 bis 2008 |
2000 | 112 | 2346 | |
2001 | 110 | 2264 | |
2002 | 112 | 2342 | |
2003 | 116 | 2264 | |
2004 | 122 | 2350 | |
2005 | 121 | 2241 | |
2006 | 121 | 2232 | |
2007 | 118 | 2136 | |
2008 | 109 | 1932 | Entwicklung der Schülerzahlen 1993 bis 2008 |
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/Fabian Peters, Vanessa Hönes
Quellen: Stadtarchiv Zella-Mehlis, www.gtbbz.de,GOOGLE-Earth, Privat
Schullandheim
Geschichtliches
Das Haus wurde 1932–34 von Georg Walther, einem Sohn des Waffenfabrikanten Carl Walther, erbaut. Dieser hat dort gewohnt, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 enteignet und das Haus fiel dann dem Staat zu. Nach dem Krieg wohnten Umsiedler in dem Haus. In der DDR befand sich die FDJ (Freie Deutsche Jugend)-Kreisleitung in dem Haus. Später war in dem Haus für zwei Jahre ein kleiner Betrieb, der homöopathische Tropfen herstellte. Der Fotograf „Wolf“ befand sich anschließend für einige Zeit in dem Haus. Ab den 1960er bis 1984 befand sich im Haus das Internat der Kinder- und Jugendsportschule (KJS). Das Haus stand dann bis 1988 leer. Im selben Jahr hatten Günter Hey und Regina Künzel die Idee, eine Station für Touristen zu errichten. Sie bekamen das Haus und weitere Zuschüsse vom Staat. Das Haus wurde von 1988 bis 1990 saniert und durch die Wende bedingt in „Schule im Grünen“ umbenannt. 1991 wurde der Landesverband der Schullandheime gegründet, und Herr Hey und Frau Künzel traten bei. So trug das Haus ab diesem Zeitpunkt den Namen „Schullandheim am Lerchenberg“. Heute arbeiten drei Beschäftigte im Schullandheim: Die Chefin, eine Köchin und ein Hausmeister. Durch seine gute Lage ist das Schullandheim ganzjährig ausgelastet und stets einen Besuch wert.
Ausstattung
- 35 Betten
- 6 Zimmer
- 2 Tagesräume/Arbeitsräume
- 1 Unterrichtsraum
- sonstige Räume: Kaminzimmer, Tischtennisraum, Töpferwerkstatt, Esszimmer, Fitnessraum, Seminarraum, Werkraum
- Grillplatz auf dem Gelände
- weiterhin: Bücherei, Kaminraum, 2 Fernseher, 2 Videorecorder, Overhead, 1 Diaprojektor, 1 Tageslichtproj., Tonbrennofen, Discoanlage
- Sportmöglichkeiten am Haus: Spielwiese, Tischtennis, Kegelbahn
Projekte:
Wochenprojekte
- Lebensgemeinschaft Wald
- Wind und Wetter
- Gesunde Lebensweise
- Fremdsprachenkompaktwoche
- Jetzt geht’s rund - Ballsportarten
- Papierschöpfen - Recycling erlebbar gestaltet
- Thüringer Handwerk - Geschichte zum Anfassen
- Spaß am Lernen - Methodentraining.
Tagesprojekte
- Ein kleines Haus aus Stoff - wie baut man ein Zelt
- „Ach sooo geht das“ - spielerische Einführung in den Umgang mit Karte und Kompass
- Wir vergessen den Schulstress - beim Wandern und Essen am offenen Feuer
- Auch hier waren einmal Grenzen - Grenzsteine erzählen Thüringer Geschichte
- „Waldspiel“ - Kenntnisse aus Pflanzen- und Tierwelt gefragt
- Den Wolken ein Stück näher - Wanderung zu einem Gipfel um Zella-Mehlis.
Wegen der idyllischen Lage auch die Schule im Grünen genannt. |
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Helle Zimmer mit zweckmäßiger Ausstattung. |
Stärkung am Lagerfeuer. |
Bei den vielfältigen Angeboten kommt auch der Spaß nicht zu kurz. |
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/Schüler der Klasse 9b
Quellen: Internetseite des Schullandheims
Volkshochschule
Geschichtliches
Die Volkshochschule Zella-Mehlis wurde im Sommer 1995 eröffnet. Zu Beginn ihrer Tätigkeit befand sich das Büro noch im Landratsamt Zella-Mehlis. Der Unterricht fand zu dieser Zeit an der Hugo-Jacobi-Schule, der Luther-Schule und am Gymnasium statt.
Im Jahr 1998 ließ sich die Volkshochschule im Sommerauweg Zella-Mehlis nieder. Davor befand sich in diesem Gebäude die Gewerbliche Berufsschule.
Die Volkshochschule bietet ein breites Spektrum an Lehrgängen an. So kann man hier unter anderem Ayur Veda-, Computer-, Sprach-, Tanz-, Fotografie, Seidenmalerei- und viele, viele andere Kurse besuchen. In der Zwischenzeit hat sich auch eine Musikschule niedergelassen.
Seit 1995 besuchen jedes Jahr rund 1500 Schüler die Volkshochschule.
Am Anfang unterrichtete hier nur eine Handvoll Lehrer. Mittlerweile sind rund 60–70 Lehrer in der Einrichtung tätig.
Die Volkshochschule hat ihren Hauptsitz in Meiningen und zwei Außenstellen, eine in Schmalkalden und eine in Zella-Mehlis.
Im Jahr 2009 feiert die Volkshochschule ihr 90-jähriges Bestehen.
90 Jahre Volkshochschule
Nach dem Gründungsaufruf in den Blättern der Volkshochschule Thüringen vom 1. März 1919 wurden in der Zeit von März bis Dezember 1919 über 50 Volkshochschulen in Thüringen gegründet. Heute, im Jahre 2009, gibt es im Freistaat Thüringen 23 Volkshochschulen, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen. Die Volkshochschulen gehören zu den bekanntesten Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Fast jeder Bürger kennt die Volkshochschule und viele nutzen das breite Angebot der kommunalen Volkshochschulen.
Der Gedanke der Volkshochschulbewegung - die Vermittlung von Bildungsinhalten an breite Kreise der Bevölkerung - ist heute noch genauso aktuell wie vor 90 Jahren. Die äußere Form der Volkshochschulen sowie ihre Lehr- und Lernmethoden haben sich in dieser Zeit verändert und weiterentwickelt, aber der Grundgedanke, bezahlbare Bildung für alle Menschen anzubieten, ist aktueller denn je.
Angebote
Im Programmbereich „Politik - Gesellschaft - Umwelt“ finden Sie Kurse zu Geschichte, Politik, Wirtschaft, Erziehung und Pädagogik, Religion, Länderkunde, Umwelt- und Verbraucherfragen.
EDV-Grund- und Aufbaukurse prägen den Bereich „Arbeit - Beruf“ in der VHS. Außerdem kaufmännische Lehrgänge und das „Xpert“-System. Firmen ordern bei ihrer VHS maßgeschneiderte Schulungen.
Unter 25 verschiedenen Sprachen können Sie wählen. Der Programmbereich „Sprachen“ richtet sich aus an den Empfehlungen des Europarats.
Die Kurse im Bereich „Gesundheit“ dienen der Vorsorge. Sie finden Kurse für Entspannung, Yoga, Gymnastik und Ernährung, aber auch Heilmethoden, Erste Hilfe und die aktuelle Gesundheitspolitik.
Der Programmbereich „Kultur - Gestalten“ umfasst Wissenswertes über Literatur, Theater, Kunst und Kultur sowie kreative Praxis wie Musik, Tanz, Werken textiles Gestalten und Nähen.
Der Bereich „Spezial“ wendet sich besonderen Zielgruppen zu, z.B. Senioren oder jungen Leuten.
Sie finden hier aber auch Alphabetisierung, EU-Projekte und ggf. den zweiten Bildungsweg.
Hier im Gebäude der ehemaligen Gewerbeschule hat die Außenstelle Zella-Mehlis der Volkshochschule ihr Domizil. |
Das Team der Volkshochschule 2009. |
Bearbeitung: Geschichts- und Museumsverein Zella-Mehlis e.V.
Text: Heinrich-Ehrhardt-Gymnasium/Julia Großmann
Quellen: Internetseiten der Volkshochschule Schmalkalden-Meiningen und des Thüringer Landesverbandes